52. Jahrestagung für Herpetologie und Terrarienkunde
inkl. Deutscher Herpetologentag
Bei manchen Tagungen passt einfach alles zusammen: der Ort, die Tagungsstätte, das Programm, die Exkursionen, das Wetter – und natürlich die Vorbereitung. Oldenburg war so ein Glücksfall. Dank der sehr aktiven Regionalgruppe und der engagierten Mitarbeiter des Museums, in dem die Tagung stattfand, konnte das verantwortliche Präsidiumsmitglied Daniel Schön schon während der Tagung dickes Lob einsammeln.
Das Landesmuseum „Natur und Mensch“, das seinen Namen in jeder Beziehung zu Recht trägt, verfügt über einen modernen, klimatisierten Vortragssaal, in dem die 130 Teilnehmer über 40 exzellente Fachvorträge erleben konnten. Da das Museum nur wenige Minuten von der hübschen Innenstadt und den Hotels entfernt liegt, konnten die Besucher die geselligen Veranstaltungen an den Abenden bequem erreichen.
Höhepunkt war natürlich der Bunte Abend am Samstag, der im Oldenburger Ratskeller zelebriert wurde. Nach dem Grünkohl und anderen „nordischen Spezialitäten“ war Zeit für allerlei Ehrungen. Die Regionalgruppen- und Museumsmitarbeiter erhielten einen Tagungsbecher und waren selbstverständlich zum Essen eingeladen, Tagungsteilnehmer mit 20- oder 30-jähriger DGHT-Mitgliedschaft, die direkt vor Ort waren, bekamen die bronzenen oder silbernen Salamander persönlich von DGHT-Präsident Markus Monzel überreicht. Ein emotionaler Höhepunkt.
Über das Vortragsprogramm soll hier nicht berichtet werden, weil der ausführliche Tagungsführer mit Zusammenfassungen – und erstmals mit farbigen Abbildungen – für alle DGHT-Mitglieder zum Download auf der DGHT-Webseite bereitsteht. Auf Wunsch kann das Heft auch zugeschickt werden, solange es nicht vergriffen ist. Die vielen bekannten Referenten sprechen für sich.
Als absoluter Knüller erwies sich der von Vizepräsident Daniel Schön eingeführte und von Heiko Werning gewohnt professionell moderierte Science Slam am Donnerstagabend. Im Vorverkauf und an der Abendkasse konnten die „Einheimischen“ Eintrittskarten erwerben. Für nur 5,– EUR hatten sie zwei Stunden lang mächtigen Spaß und konnten auch noch eine Menge dazulernen. Die Tagungsteilnehmer hatten selbstverständlich freien Eintritt.
Der Science Slam ist ein Wettbewerb, bei dem die „Slammer“ kurz, launig und allgemeinverständlich über ein Thema sprechen (hier durch Powerpoint bebildert). Die „Jury“, spontan aus Besuchern zusammengestellt, benotet zum Schluss die Qualität der Slams. Der Sieger Sebastian Lotzkat durfte sich über ein Geldgeschenk freuen, alle Teilnehmer erhielten eine besondere Flasche Schnaps mit eingelegtem Mehlwurm.
Am Freitag standen nach dem Vortragsprogramm zwei Exkursionen zur Auswahl. Wirklich eine Qual der Wahl: das Naturschutzgebiet Hasbruch mit uraltem Baumbestand und dem nördlichsten Feuersalamandervorkommen Deutschlands (drei Tiere wurde sogar gesichtet und für die Nachwelt auf einem Foto festgehalten) oder das größte Schlickwatt der Welt, das vor allem die Besucher aus dem Süden magisch anzog (aber nicht einsog, wie der Führer der Nationalparkstation Dangast vorsorglich warnte, denn wer zu tief im Schlick einsackt, kann sich aus eigener Hilfe nicht mehr befreien).
An allen Tagen wurden die Angebote des Museums gerne angenommen: eine Führung durch das Haus, ein Besuch des spannenden Aquariums, das den Lauf der Hunte mit seinen aquatischen Bewohnern vom Quellgebiet bei Osnabrück bis zur Mündung in die Weser nachzeichnet, sowie der Besuch der Präparatorenwerkstatt.
Der Samstag ist der traditionelle Tag für die „Vereinsbürokratie“. Die Beiratssitzung am Vormittag sowie die Mitgliederversammlung am Nachmittag unterbrechen die Vortragsangebote, sind jedoch wichtig und sehr gut besucht. Hier werden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, und DGHT-Präsident Markus Monzel berichtete unter anderem über die vielfältigen politischen Aktivitäten, die er und das Präsidium vor allem in diesem Jahr geleistet haben. An diesem Sitzungstag ging es aber vor allem auch um die Zukunft der Zeitschriften der Arbeitsgemeinschaften (siehe besonderer Artikel in diesem und Vorankündigung in den TERRARIA/elaphe Nr. 61, 62 und 63). Wie bei allen Themen ist dem Präsidium sehr daran gelegen, möglichst alle Mitglieder „mit auf die Reise zu nehmen“, Unverständliches zu klären und Notwendigkeiten aufzuzeigen.
Bei der einzigen Wahl, der des 4. Vizepräsidenten, stand nur der bisherige Hauptschriftleiter Axel Kwet als Kandidat zur Verfügung, er wurde einstimmig gewählt. Die Wahl war wegen einer Satzungsänderung, die zuvor beschlossen worden war, notwendig geworden. Aus Gründen der Außendarstellung wurde die Position des Hauptschriftleiters durch die eines weiteren Vizepräsidenten ersetzt.
Zum Schluss lüftete DGHT-Präsident Monzel das Geheimnis des Ortes der nächsten Jahrestagung:
„Willkommen in Ulm vom 13. – 17.09.2017“!
Quelle:www.dght.de